Nach einer sehr ruhigen Nacht an unserem See-Stellplatz sollte es also weiter gehen.

Es hatte in der Nacht weiter geregnet. Also mal schauen ob wir hier wieder raus kommen.

Ich fuhr das Auto zur Seite, schonmal Richtung Ausfahrt gedreht und wir drehten den Anhänger per Hand um seine eigene Achse, koppelten alles wieder an, kurzer Lichtcheck und los. Es funktionierte absolut Problemlos. Der Sand war fester als die meisten Wiesen auf denen wir bisher so standen. 🚘

Wieder zur Schnellstraße E6 ging’s weiter gen Osten.
Nach einiger Zeit verließen wir die Schnellstraße und fuhren eine sehr wenig befahrene kleinere Straße weiter und ganz plötzlich waren wir in Schweden.
Die „Grenze“ bestand aus einem kurzen Stück auf dem man 30 statt 70 fahren musste, einer Haltebucht und einem seit langer Zeit unbesetztem Haus.

Kaum über die Landesgrenze gefahren änderte ich schlagartig der Straßenbelag. Statt relativ glatter Straßen aus schwarzem Teer waren die Straßen jetzt rötlich und deutlich unebener. Schlaglöcher, Huckel und notdürftig reparierte Stellen prägten jetzt unsere Weiterfahrt.

Sandra fand für eine kleine Rast eine Art Wanderparkplatz. Zu diesem führte eine Schotterstraße hoch. Erlaubt für Fahrzeuge bis 4 Tonnen. Wir sind hoch gefahren und parkten vor einer sehr alten Brücke mit Holzboden um ein Stück mit Jeanny spazieren zu gehen.

Den 7km langen Wanderweg sind wir nicht angegangen, sondern einfach an der Schotterstraße etwas weiter gelaufen. Auf dem Weg kamen wir an einer Rallycross-Rennstrecke vorbei. 🏁

Nach der kurzen Pause drehten wir das Gespann wieder und fuhren weiter. Wir hatten ja bereits einen Campingplatz als heutiges Ziel ausgesucht. Tyngsjö Stugby und Camping am gleichnamigen See im gleichnamigen Ort 😄

Auf dem Weg erwartete uns noch ein vorher unbekanntes „Hindernis“. Das Navi schickte uns auf eine Schotterstraße. Erlaubt waren 70kmh. Der Untergrund war matschig glatt, hügelig und von Schlaglöchern oder Pfützen durchzogen. Wir fuhren also ehr mit 40 dort entlang. Mein armes Auto… Von den tausenden aufwirbelnden Steinchen konnte man jeden einzelnen spüren… Der Wohnwagen musste auch gut leiden. Schon nach kurzer Zeit hatte sich der Matsch an der Front angesammelt.
Die gesamte Schotterstraßenfahrt belief sich auf gute 15km länge. Uns kamen nur 2 Autos entgegen – deutsche… Ich vermute die Einheimischen kennen bessere Wege 🙂

Endlich angekommen am Campingplatz erwartete uns nur ein Schild „Bitte rufen Sie uns an, die Rezeption ist gerade nicht besetzt. Wir sprechen Deutsch“

Sandra hat angerufen, und keine 10 Sekunden später kam der Herr am Telefon auch schon um die Ecke. Ein Schweizer 🇨🇭 Wir buchten den Platz für eine Nacht, fragten noch ob es erlaubt ist Feuer zu machen. Er meinte „Ja ihr habt Glück, durch den Regen in den letzten 2 Tagen darf ich die Schilder wieder abnehmen“. Er erklärte uns noch das wir uns selbst Holz machen können und uns am Grünschnitt-Haufen bedienen können oder getrocknetes und fertig gespaltenes Holz bei ihm kaufen könnten.
Wir haben ja extra ein Beil und eine Säge mitgenommen – wir machen selbst Holz. 🪵

Zum ersten Mal auf der Reise wurden wir von Mücken förmlich zerfressen. Ich startete schnell unser Thermacell und wir sprühten uns komplett mit Antibrumm ein. Es war ohne kaum auszuhalten.

Sandra machte Teig für Stockbrot, wir mixten uns einen Barcadi-Cola und gingen zur Feuerstelle. Während ich sägte und hackte sammelte Sandra Birkenrinde als Zunder.
Wir wollten unbedingt das Feuer mit unserem Feuerstahl anzünden statt mit dem Feuerzeug. Der erste Versuch brachte auch eine Flamme an die Birkenrinde. Leider hat das Holz nur nicht angefangen zu brennen… Ich habe dann noch ein paar Holzflocken aus dem trockenen Kernholz geschnitzt. Beim nächsten Versuch wollte die Birkenrinde einfach kein Feuer fangen 😞 Also doch das Feuerzeug, wir hatten Hunger 😉
Juhu, es brennt. Es qualmte am Anfang ziemlich. Einige der gesammelten Äste waren wohl deutlich feuchter als sie beim Sägen wirkten. Aber es ging irgendwann. Wir haben endlich Feuer 🔥 am See in Schweden. Was will man denn mehr.

Gut, dass wir so früh mit dem Feuer angefangen haben. Als es fast ausgebrannt war fing auch der nächste Regenschauer schon wieder an.

Gefahren sind wir heute 260km in ca. 6 Stunden mit den Pausen.

Von Dennis

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